Kriegerdenkmal in Biesdorf: Von rechts vereinnahmt
Die “taz” berichtet:
Für einen AfD-Antrag, das Denkmal originalgetreu zu sanieren, stimmten im Bezirksparlament von Marzahn-Hellersdorf auch CDU und SPD.
Ein Schmuckstück ist das Denkmal auf dem Dorfanger in Biesdorf im Bezirk Marzahn-Hellersdorf nicht. Es wurde 1922 errichtet und sollte die 86 gefallenen Soldaten aus Biesdorf ehren, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben ließen. Für Volk und Vaterland, wie es damals hieß.
Der sozialdemokratisch regierte Bezirk Lichtenberg von Groß-Berlin, dem das ehemalige Dorf Biesdorf 1920 zugeschlagen wurde, hatte die Errichtung von Kriegerdenkmälern seinerzeit auf öffentlichem Grund abgelehnt, weil es häufig deutschnationale Kriegervereine waren, von denen die Initiative dazu ausging. Die Evangelische Kirchgemeinde sprang in die Bresche. Sie erlaubte das Denkmal auf Kirchengrund. Fast 100 Jahre später müssen sich ihre Nachfolger mit dem Denkmal herumschlagen.
Siehe auch:
Kriegerdenkmal in Biesdorf – Wende um 180 Grad (taz, 27.02.2020)
Irritationen um Erinnerungskultur (LichtenbergMarzahn+, 27.02.2020)