Koordinierungsstelle Marzahn-Hellersdorf

„Gedenkstätte Zwangslager Berlin Marzahn e.V.“ mit Geschäftsstelle – Bildungsarbeit gegen das Vergessen

“LichtenbergMarzahn+” berichtet:

Marzahn. Der Verein „Gedenkstätte Zwangslager Berlin Marzahn e.V.“, der seit 2017 die Arbeit des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma unterstützt, hat am Montag, 9. März, im Don-Bosco-Zentrum in der Otto-Rosenberg-Straße seine Geschäftsstelle eröffnet. Ein Büro und eine Bibliothek werden aufgebaut, Ausstellungen, Vorträge und Seminare sollen künftig ausführlich über den historischen Ort informieren und Bildungsarbeit leisten.

Zwangslager von 1936 bis 1943

Am nördlichen Rand des Parkfriedhofes von Marzahn war im Juni 1936 das Zwangslager für Sinti und Roma eingerichtet worden. Gemäß dem nationalsozialistischen Rassenwahn sollte die Reichshauptstadt Berlin bis zu den Olympischen Spielen 1936 „zigeunerfrei“ werden. Daher ließen die Nationalsozialisten einen sogenannten „Rastplatz“ einrichten. Hunderte Berliner Sinti und Roma wurden in diesem Lager zusammengetrieben und eingepfercht. Zu Anfang waren es 600. Zwischen 1936 und 1943 sollten es mehr als 1.200 Menschen werden, die dort interniert waren. Sie lebten unter katastrophalen hygienischen und medizinischen Bedingungen und wurden zur Arbeit in umliegenden Betrieben gezwungen. Unter anderem mussten sie in der Rüstungsproduktion und der Landwirtschaft schuften.

Ab Anfang März 1943 wurden fast alle im Zwangslager Marzahn Internierten in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert.

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