Koordinierungsstelle Marzahn-Hellersdorf

NRJ in Berlin: Wachsende Bedrohung durch gewalttätige Neonazi-Jugend – Monitoring der Aktivitäten der Jugendorganisation von “Der III. Weg” sowie von DJV und JS

Am 6. Juli 2024 kam es im Zusammenhang mit einer antifaschistischen Demonstration in Kaulsdorf zu einem schweren Vorfall durch Neonazis am Ort des Vorabtreffpunktes, am Ostkreuz in Berlin-Friedrichshain. Es wird davon ausgegangen, dass diese Neonazis der NRJ, der Jugendorganisation der Partei “Der III. Weg“, zuzuordnen sind. Die Koordinierung der Berliner Registerstellen hat im Sommer 2024 einen Monitoringbericht zu den Aktivitäten der Jugendorganisation „NRJ“ des neonazistischen „Der III. Weg“ veröffentlicht. Zudem haben wir hier für Euch zahlreiche Informationen über die Aktivitäten jüngerer Neonazigruppierungen wie der “Deutschen Jugend Voran” (DJV) und “Jung und Stark” (JS) zusammengestellt, welche seit diesem Sommer verstärkt auch durch Gewalttaten in Erscheinung treten. Hier besteht aktuell die Gefahr der Entstehung einer neuen extrem rechten Jugendkultur. Umso wichtiger erscheint uns hier Aufklärungsarbeit, politische Bildung und zivilgesellschaftlicher Protest.

Allgemeine Informationen zum Umgang mit extrem rechten Jugendgruppen findet Ihr u.a. hier:

Monitor-Recherche zu III.Weg, DJV, JS: https://monitorberlin.blackblogs.org/

Antifaschistische Recherche zum III.Weg/NRJ etc.: www.ausdemweg.net

Die Neonazi-Partei „Der III. Weg“. Hintergründe und Aktivitäten in Berlin. Was kann ich tun? Wo finde ich Unterstützung? – Handlungsempfehlung vom Apabiz und der MBR Berlin: https://bundesverband-mobile-beratung.de/publikationen/die-neonazi-partei-der-iii-weg-hintergruende-und-aktivitaeten-in-berlin-was-kann-ich-tun-wo-finde-ich-unterstuetzung/

Wie umgehen mit der Neonaziorganisation “Der III. Weg”? – Lichtblicke: https://licht-blicke.org/der-licht-blicke-podcast-ist-da-folge-01-wie-umgehen-mit-der-neonaziorganisation-der-iii-weg/

(K)ein Auge zudrücken?! Umgang mit rechtsaffinen Jugendlichen in Jugendfreizeiteinrichtungen und Schulsozialarbeit: www.vielfalt-mediathek.de/material/rechtsextremismus/kein-auge-zudruecken-umgang-mit-rechtsaffinen-jugendlichen-in-jugendfreizeiteinrichtungen-und-schulsozialarbeit

Meldungen (Presseberichte, Recherche, Einschätzungen…) zur aktuellen Entwicklung hinsichtlich der Aktivitäten von der NRJ bzw. dem III.Weg, sowie dem Aufkommen neuerer Nazigruppierungen wie “Deutsche Jugend Voran” (DJV) und “Jung und Stark” (“JS”) haben wir zudem hier zusammengestellt:

Angriffe, Bedrohungen, Einschüchterung: Wie die Neonazis vom “III. Weg” versuchen in Hellersdorf Dominanz zu demonstrieren (Register Marzahn-Hellersdorf, 23.07.2023)

Neonazis auf Konfrontationskurs (taz, 09.08.2023)

Der dritte Weg führt über Marzahn (Jungle World, 31.08.2023)

Das Netzwerk des «Kampf der Nibelungen» in Berlin – zwischen „Tag X“, Organisierter Kriminalität und Hooliganismus (Exif-Recherche, 20.12.2023)

Dritter Weg in Marzahn-Hellersdorf: Rassismus an Berlins Rändern (Neues Deutschland, 07.01.2024)

“Dritter Weg” immer aktiver vor Berliner Jugendeinrichtungen (rbb24, 23.05.2024)

»Der III. Weg«: Antifa schaut nach den Rechten (Neues Deutschland, 09.06.2024)

Sie werben um Jugendliche – Rechtsextreme nutzen öffentliche Sportstätten im Osten Berlins für Kampftraining (Tagesspiegel, 24.06.2024)

Rechtsextreme trainieren in bezirklichen Sportstätten (Tagesspiegel-Newsletter Marzahn-Hellersdorf, 02.07.2024)

Massive Propaganda des “III. Weg” in Schöneweide und Johannisthal (Registerstelle Treptow-Köpenick, 04.07.2024)

Zwei Schwerverletzte, Faustschläge auf Polizistin: Mutmaßlicher Neonazi-Angriff am Berliner Bahnhof Ostkreuz (Tagesspiegel, 08.07.2024)

Mutmaßlicher Neonazi-Angriff mit mehreren Verletzten (Berliner Morgenpost, 08.07.2024)

Marzahn-Hellersdorf: Gewalt vor Antifa-Demo (Neues Deutschland, 09.07.2024)

Polizei Berlin verharmlost Nazi-Angriff in Friedrichshain (Neues Deutschland, 09.07.2024)

Neonazis trainieren im Stadtpark Lichtenberg : Berliner Polizei stellt Messer und andere Waffen sicher (Tagesspiegel, 14.07.2024)

Vereint trainieren: Altbekannte Neonazi-Sportgruppe infiltriert Laufveranstaltungen und öffentliche Sportstätten (Antifaschistischer Monitor Berlin, 15.07.2024)

06.07.2024 – III. Weg attackiert Treffpunkt am Ostkreuz (Aus dem Weg, 15.07.2024)

Zunehmende Bedrohung durch Nazis: Dem III. Weg entschlossen entgegentreten! (Bündnis90/Die Grünen – Fraktion Lichtenberg, 15.07.2024)

Razzia bei Neonazipartei Dritter Weg (taz, 17.07.2024)

Üben für den Straßenkampf (Junge Welt, 17.07.2024)

Schlägertrupps im Szeneviertel (Jungle World, 18.07.2024)

Razzia bei Mitgliedern der Jugendorganisation des III. Wegs (Berliner Morgenpost, 18.07.2024)

“Der Dritte Weg”: Razzien gegen rechte Partei (ZDF, 18.07.2024)

„Junge Kampfgemeinschaft“ griff Berliner Linke an: – Razzia bei Nazi-Schlägertruppe des „Dritten Wegs“ (Tagesspiegel, 18.07.2024)

Vom Bezirksamt Berlin-Pankow geduldet: Neonazis trainieren hinter der Grundschule – und Behörden schauen zu (Tagesspiegel, 22.07.2024)

Luca Böttcher und Enrico Rehling – Gewalttätige Neonazis vom „III. Weg“ in Brandenburger Fußballvereinen (Antifaschistischer Monitor Berlin, 28.07.2024)

Rechte Gruppe nach Christopher Street Day in Berlin wieder frei (rbb, 29.07.2024)

Rechtsextreme Jugend: Rückkehr der Springerstiefel (taz, 30.07.2024)

Deutsche Jugend Voran – Vernetzung junger Neonazis in Berlin (Antifaschistischer Monitor Berlin, 01.08.2024)

Extreme Rechte will CSDs zurückdrängen (Endstation Rechts, 13.08.2024)

10.08.2024 – Berliner & Brandenburger Neonazis beim „Tag der Heimattreue“ in Hilchenbach (Aus dem Weg, 19.08.2024)

Namen, Gesichter und Aktivitäten der Neonazigruppen DJV und JS in Berlin (Antifaschistischer Monitor Berlin, 31.08.2024)

31.08.2024: Berliner Neonazis bei Demonstration des III. Weg gegen den CSD in Zwickau (Aus dem Weg, 03.09.2024)

Bei jungen Fußballfans grassiert der Rechtsextremismus: Hacke, Spitze, Hakenkreuz (Jungle World, 05.09.2024)

Rechte Jugend – Wenn auf dem Schulhof »Ausländer raus« gegrölt wird (Spiegel Online, 13.09.2024)

Neonaziangriff von DJV aus Kneipe „Zum Zapfhahn“ (Antifaschistischer Monitor Berlin, 18.09.2024)

Aktuelle Einschätzung zur Neonazigruppe DJV und Informationen zum Aufmarsch in Oranienburg (Antifaschistischer Monitor Berlin, 22.09.2024)

Wahlkampfabschluss des III. Weg in Cottbus (Aus dem Weg, 28.09.2024)

Wir sollten hinsichtlich dieser neonazistischen Aktivitäten alle wachsam sein, uns gegenseitig als Zivilgesellschaft unterstützen und uns gemeinsame Aktionsformate gegen den „III. Weg“ und die „NRJ“ überlegen. Die Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung Marzahn-Hellersdorf und unsere pad-Kolleg*innen von der Fach- und Netzwerkstelle Licht-Blicke sind Ansprechpartnerin für alle, die sich für eine offene Gesellschaft einsetzen.

Wir solidarisieren uns mit den Betroffenen des Angriffs und wünschen den Verletzten gute Besserung!

2023: Jahresrückblick der Registerstelle Marzahn-Hellersdorf

Via Register Marzahn-Hellersdorf:

In der unten verlinkten Publikation wird eine ausführliche Auswertung der Registerstelle Marzahn-Hellersdorf für das Jahr 2023 wiedergegeben.

Im Jahr 2023 wurden in Marzahn-Hellersdorf 531 rechte und diskriminierende Vorfälle registriert. Das sind 45% mehr Meldungen als im Vorjahr. Es wurden also durchschnittlich an jedem Tag ungefähr 1,5 rechte oder diskriminierende Vorkommnisse im Bezirk gemeldet. Das ist ein neuer Höchststand. Seit Beginn der Erfassung rechter Vorfälle 2008 wurden noch nie so viele Vorkommnisse in einem Jahr dokumentiert.

Für diese Entwicklung sind in erster Linie zwei Ursachen zu nennen: Zum einen melden immer mehr Menschen Diskriminierung. Es gibt eine wachsende Anzahl von Personen, die hinschauen, sich gegen rechts engagieren und sich gegen menschenverachtendes Verhalten positionieren. (mehr …)

Vorstellung der Ergebnisse der Berliner Register für das Jahr 2023

Am 11.04.2024 veröffentlichen wir, die Berliner Register, unsere Ergebnisse für das Jahr 2023.

Am Vormittag, um 11.00 Uhr wird es eine Online-Pressekonferenz geben und um 17.00 Uhr laden wir alle Anlaufstellen, Kooperationspartner*innen und Interessierten zur Online-Infoveranstaltung ein.

Dort können Detailfragen zu Bezirken und zu bestimmten Themen gestellt werden, die in der Präsentation der Ergebnisse zu kurz gekommen sind. Uns interessieren zudem Eure Interpretationen zu bestimmten Beobachtungen, die wir euch vorstellen. Wir freuen uns auf den Austausch!

Bitte meldet euch unter der E-Mail-Adresse info@berliner-register.de an.

Die Veranstalter*innen behalten sich vor, Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, rechtspopulistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. solche verbreitet haben, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. Des Weiteren behalten sich die Veranstalter*innen vor, Personen die sich rassistisch, nationalistisch, antisemitisch, rechtspopulistisch oder in sonstiger Weise menschenverachtend äußern und/oder die Veranstaltung in genannter Weise (wiederholt) stören, von dieser auszuschließen.

Quelle

Jahresbericht 2022 der Berliner Register ist erschienen!

Das ist die fünfte Ausgabe des Jahresberichts der Berliner Registerstellen. In diesem Heft geht es um das Jahr 2022. Die Berliner Register erfassten 4156 extrem rechte und diskriminierende Vorfälle, die zweithöchste Zahl seit Beginn der Erfassung. Abgenommen haben Vorfälle, die im Zuge der Corona-Pandemie angestiegen waren. Die beiden Ausnahmen, in denen Anstiege verzeichnet wurden, waren die Veranstaltungen und LGBTIQ*-feindliche Vorfälle. Gesellschaftliche Debatten wie der Ukraine-Krieg, der Klimawandel und das Selbstbestimmungsgesetz zeigten sich teils in den Vorfällen. Wie?

Das steht im Heft, viel Freude bei der Lektüre!

Der Jahresbericht kann bei der Koordinierung der Berliner Register bestellt werden.

Quelle: Koordinierung der Berliner Register

Online-Panel zur Erarbeitung von Handlungsstrategien bei beobachteter Diskriminierung

Am 18.11. findet in der Zeit von 18 bis 19:30 ein Online-Panel zur Erarbeitung von Handlungsstrategien bei beobachteter Diskriminierung statt. 


Als Panelist:innen sind eingeladen: 



Céline Barry – EOTO Mitglied, ehem. Projektleiterin und Beraterin bei EachOne, Mitglied bei KOP (Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt), wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin

Biplab Basu -Mitarbeiter der Beratungsstelle Reachout, Mitbegründer von KOP Berlin (Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt)



Tayo Awosusi-Onutor – Autorin, Regisseurin, Politische Aktivistin, Öffentlichkeitsarbeit bei RomaniPhen



Tú Qùynh-nhu Nguyễn (Nhu Mì) – Geschäftsführerin der AG Mädchen* Freiburg in der Jugendhilfe, Bildungsreferentin & Sozialpädagogin mit dem Schwerpunkt Diskriminierungskritik/Rassismuskritik/Antirassismus


Moderation:


Josephine Deutesfeld – EACH ONE

Hà Ngo Bich – Berliner Register


Die Anmeldung erfolgt per E-Mail unter: hnb[at]berliner-register.de.

(mehr …)

Reach Out und die Berliner Registerstellen haben Fallzahlen für 2019 vorgestellt

Reach Out, die Beratungsstelle für Opfer von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, die Berliner Registerstellen und EACH ONE Monitoring haben gestern zum Pressegespräch eingeladen.

blick nach rechts berichtet (am 11.03.2020):

“In Berlin sind 2019 rund 500 Personen bei rechten, rassistischen und antisemitischen Angriffen verletzt und bedroht worden. Das geht aus der Statistik für das vergangene Jahr hervor, die die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt jetzt vorgelegt hat.

Die Zahlen, die ReachOut, die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, präsentiert, sind höchst alarmierend. Mit insgesamt 390 Taten fand 2019 durchschnittlich an jedem Tag mindestens ein rechter, rassistischer und antisemitischer Angriff in der Hauptstadt statt, mehr als die Hälfte der Taten sind rassistisch motiviert. Das entspricht einem Anstieg um mehr als einem Viertel gegenüber 2018. Für ReachOut sind es die höchsten Angriffszahlen seit der Gründung des Projektes vor knapp 20 Jahren.” weiterlesen

Weitere Berichterstattung:

Kampf gegen Rassismus: Vieles auf der Strecke geblieben (Berliner Zeitung, 12.03.2020)

Opferberatung zählt neues Hoch an Hasstaten in Berlin (Tagesspiegel, 11.03.2020)

Verletzt, gejagt, bedroht (11.03.2020)

Immer enthemmter (taz, 11.03.2020)

Beratungsstelle: So viele rassistische Angriffe in Berlin wie noch nie seit 2001 (Berliner Zeitung, 11.03.2020)

Die Pressemitteilung von Reach Out ist hier nachzulesen.

Die Auswertung der Registervorfälle sind hier zu finden. Auch nachzulesen in der Pressemitteilung zu den Registervorfällen 2019.

Einladung zum Pressegespräch am 11.3.2020

ReachOut, die Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Berlin recherchiert und dokumentiert seit 2001 gewalttätige Angriffe und Bedrohungen.

Die Registerstellen in den Bezirken dokumentieren darüber hinaus weitere Vorfälle mit rassistischem, antisemitischem, lgbtiq*-feindlichem und rechtsextremem Hintergrund.

EACH ONE Monitoring – macht Anti-Schwarzen Rassismus in Berlin sichtbar und nahm 2019 seine Arbeit auf. Das Monitoringprojekt von und für Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Menschen ist wichtiger Kooperationspartner von ReachOut und den Registerstellen.

Um Ihnen unsere Ergebnisse und Analysen für das Jahr 2019 gemeinsam vorzustellen, laden wir Sie herzlich ein:

Am Mittwoch, den 11. März 2020 um 10:30 Uhr,
im Haus der Demokratie und Menschenrechte
Robert-Havemann-Saal
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin

Weiterlesen hier.

Fachtag am 23. Oktober 2019: Dokumentation und Monitoring als zivilgesellschaftliche Empowermentstrategie

Erst eine rassistische Beleidigung, dann der Faustschlag ins Gesicht. Nach einer Nazi-Demonstration werden Flaschen auf Gegendemonstrant*innen geschmissen. Ein Fahrgast in der Tram zeigt mehrfach den “Hitlergruß”. An den Hauseingang wird “Juden raus” geschmiert. An einem Stromkasten wird der Slogan “NS Zone” entdeckt. Auf einem Aufkleber einer rechten Partei befindet sich ein homofeindlicher Spruch. Die Berliner …mehr