Koordinierungsstelle Marzahn-Hellersdorf

Flyer zu verschiedenen Diskriminierungsformen sind erschienen!

 Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf setzt sich die Zivilgesellschaft für ein solidarisches, demokratisches und antidiskriminierendes Miteinander ein. Dennoch verzeichnen die Registerstellen des Bezirks steigende diskriminierende Vorfälle und Gewalttaten und wachsende Aktivitäten von extrem rechten Akteur*innen. Auf Grund dessen hat die Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung Marzahn-Hellersdorf Flyer zu verschiedenen Diskriminierungsformen erstellt um die Bewohner*innen des Bezirks für die Themen „Rassismus“, „Antisemitismus“ und „LGBTIQ*-Feindlichkeit“ zu sensibilisieren und auf Kontakt- und Beratungsstellen zu verweisen. Dabei soll deutlich werden, dass Diskriminierung kein Randphänomen der Gesellschaft, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, welches auch im Bezirk im Alltag sichtbar wird.

Die Flyer stehen als Download unter dem Text zur Verfügung. Es besteht aber auch die Möglichkeit (nach Absprache) die Flyer in der Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung Marzahn-Hellersdorf ab Mitte Februar abzuholen. Bei Interesse melden Sie sich einfach unter: koordinierungsstelle-mh@pad-berlin.de

Flyer “Antisemitismus” 2022-Flyer-Antisemitismus

Flyer “LGBTIQ*-Feindlichkeit 2022-Flyer-LGBTIQ-Feindlichkeit

Flyer “Rassismus” 2022-Flyer-Rassismus

 

Wenn Rechtsextremisten freie Schulen unterwandern

Die MBR Berlin schreibt:

„Wir müssen befürchten, dass dort noch weitergehende Versuche rechtsextremer Indoktrination und Agitation vonstatten gehen“, so MBR-Kollege Mathias Wörsching zum Fall der freien Schule am Elsengrund in Berlin-Mahlsdorf.

Holocaustleugnung, Verschwörungsideologie und völkisches Gedankengut an Schulen? In diesem Beitrag des WDR berichten u.a. ehemalige Mitarbeiter der Schule im Stadtteil Marzahn-Hellersdorf über rechtsextreme Einflussnahme. Die MBR begleitet einen der Protagonisten seit vielen Monaten. Er spricht von einem „diktatorischen und sektenhaften Vorgehen der Schulleitung“. Ein ehemaliger Lehrer der Schule beschreibt, dass er aufgrund einer Unterrichtseinheit zum Parteiensystem der Bundesrepublik vonseiten der Schulleitung aufgefordert wurde, solcherlei Inhalte nicht zu behandeln, da dies „Beeinflussung der Schüler“ sei und „Geschichte nichts mit Politik“ zu tun habe. Die MBR kann dies, ausgehend von Berichten verschiedener verschiedener Eltern aus dem Umfeld der Schule, bestätigen: „Bestimmte wichtige Unterrichtsinhalte werden systematisch ausgeblendet, insbesondere die Verbrechen Nazi-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg und die Geschichte des Nationalsozialismus“, so unser Kollege Mathias Wörsching. (Ab Minute 23 wird der Fall der Berliner Schule behandelt) Zur WDR-Reportage geht es hier: Wenn Rechtsextremisten freie Schulen unterwandern

Siehe auch:

Schwere Vorwürfe in TV-Bericht: Was ist los an der Freien Schule in Mahlsdorf? (Alles Mahlsdorf, 28.01.2021)

Anfrage von Regina Kittler: Schule im Elsengrund in Berlin-Mahlsdorf im Rahmen des Schulgesetzes? Und die Antwort von Senatorin Scheeres. (Ab Minute 10:37.) Fragestunde (RBB, 28.01.2021)

Nazi-Vorwürfe gegen Mahlsdorfer Schule (BZ, 29.01.2021)

Freie Schule in Berlin-Mahlsdorf unter Rechtsextremismus-Verdacht (Tagesspiegel, 30.01.2021)

Bundestagsvizepräsidentin Pau fordert Ombudsperson für freie Schule (Tagesspiegel, 30.01.2021)

Nachschlag: Subtil nazifiziert (Junge Welt, 01.02.2021)

Kreisverband und Fraktion der SPD M-H fordern unverzügliche und transparente Aufklärung im „Fall Holocaust-Leugnung an der Schule im Elsengrund in Berlin Mahlsdorf“ (01.02.2021)

Der Vorwurf ist groß, es gibt einige Indizien, aber keine endgültigen Beweis (Tagesspiegel, 02.02.2021)

Nähe zu Rechtsextremisten: Eine Schule unter Verdacht (Berliner Kurier, 10.02.2021)

Bildungsverwaltung prüft Entzug der Unterrichtsgenehmigung (Tagesspiegel, 17.02.2021)

Verfassungsschutz hat Freie Schule in Mahlsdorf im Visier (Süddeutsche Zeitung, 17.02.2021)

Verfassungsschutz überprüft die Freie Schule am Elsengrund (Berliner Morgenpost, 17.02.2021)

Verfassungsschutz beobachtet Freie Schule in Mahlsdorf (rbb24, 17.02.2021)

Rechtsextremist gab Seminar für Lehrer an Freier Schule in Berlin (Tagesspiegel, 09.03.2021)

Holocausleugner und Rechtsextremist hielt Seminar für Lehrer an Mahlsdorfer Schule (Alles Mahlsdorf, 14.03.2021)

Lob für Nazis, Leugnung des Holocausts: Berliner AfD-Politiker Bernd Pachal als Bundespolizist gefeuert

Der Tagesspiegel berichtet über den Fall des stellvertretenden Vorsitzenden Bernd Pachal der AfD-Fraktion in Marzahn-Hellersdorf:

Er hatte Heydrich gelobt und antisemitische Positionen vertreten: Trotzdem war Bernd Pachal in der AfD willkommen – bis ein Gerichtsurteil öffentlich wurde.

Als Scharfmacher ist der AfD-Verordnete Bernd Pachal in der Bezirkspolitik von Marzahn-Hellersdorf nicht gerade aufgefallen. Als stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion kam er eher tapsig daher und trug selten Originelles zu den Sitzungen der Bezirksverordnetenversammlung bei. Oft ergriff Pachal am Ende einer langen Debatte das Wort und fasste noch mal zusammen, was andere auch schon gesagt hatten. Substanziell Neues war von ihm kaum zu hören, auf flüchtige Beobachter konnte er wie ein harmloser Zeitgenosse wirken.

Welche Einstellungen Pachal tatsächlich vertritt, leuchtet ein Urteil aus, mit dem das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Anfang März letztinstanzlich ein Disziplinarverfahren gegen ihn abgeschlossen hat (hier der Wortlaut). Es endete für den AfD-Politiker mit der Entfernung aus dem Dienst als Bundespolizist – wegen “Verletzung der Pflicht zur Verfassungstreue, Leugnung des Holocausts, Kundgabe antisemitischer Äußerung und Verherrlichung führender Personen des NS-Regimes”.

Weiterlesen hier.

Weitere Meldungen zum Thema:

Das taktische Verhältnis der AfD zum Nationalsozialismus (Tagesspiegel, 02.06.2020)

Pachal kommt Rauswurf zuvor (Berliner Woche, 04.06.2020)

 

Aktionstag gegen Verschwörungsmythen und Antisemitismus am 15. Mai

Derzeit erreichen Fake-News und Verschwörungsmythen rund um das Corona-Virus ein Millionenpublikum: im Netz, auf der Straße und im Bekanntenkreis. Solche teils harmlos wirkenden Verschwörungsmythen ebnen den Weg in antisemitische und rassistische Weltbilder, die zu konkreten Angriffen auf konkrete Gruppen führen: Jüdinnen und Juden, asiatisch gelesene Personen, Asylsuchende, Menschen mit Einwanderungsgeschichte, Wissenschaftler*innen sind davon betroffen.

Aber was sind Verschwörungsmythen überhaupt und wie erkenne ich sie? Was ist eigentlich das strukturell antisemitische an ihnen und was kann ich dagegen tun?

Die Amadeu Antonio Stiftung veranstaltet am 15. Mai 2020 zusammen mit dem Anne Frank Zentrum einen Digitalen Aktionstag gegen Verschwörungsmythen und Antisemitismus, um Tipps im Umgang mit Verschwörungsmythen zu geben, demokratiestärkende Narrative und Gegenerzählungen im Netz zu stärken. Und um anzuregen, sich bei so manchen Meldungen zu fragen:
Seriously? #glaubnichtalles was du hörst! (mehr …)