Koordinierungsstelle Marzahn-Hellersdorf

Gewerkschafter in Konzentrationslagern 1933-1945

21. Januar 2020, 19:00 bis 21:00 Uhr
Eröffnung der Wanderausstellung über Gewerkschafter in KZs und Buchvorstellung der Biografie über Alwin Brandes
„Seid wachsam, dass über Deutschland nie wieder die Nacht hereinbricht.“

Am Dienstag, 21. Januar 2020, wird um 19 Uhr im IG Metall-Haus in Berlin-Kreuzberg die Wanderausstellung über „Gewerkschafter in Konzentrationslagern 1933–1945“ eröffnet. Vorgestellt wird an diesem Abend auch die neue Biographie über Alwin Brandes. Brandes war langjähriger Vorsitzender des Deutschen Metallarbeiterverbandes (DMV).

Gewerkschaftsmitglieder gehörten zu den frühesten und aktivsten Gegnern des Nationalsozialismus. Tausende von ihnen wurden Opfer der NS-Herrschaft, bezahlten ihren Widerstand mit der Inhaftierung in Konzentrationslagern oder sogar mit ihrem Leben. Die Wanderausstellung, die auf Recherchen von Studierenden der Freien Universität Berlin (FU) basiert und von der Gedenkstätte Sachsenhausen unterstützt wurde, erinnert an das Schicksal mutiger Frauen und Männer. Die FU-Studierenden haben 34 Lebensläufen von Gewerkschaftern nachgespürt, 22 Biographien werden in der Ausstellung im IG Metall-Haus gezeigt.

Am 2. Mai 1933, gut drei Monate nachdem die Nationalsozialisten die Macht übernommen hatten, besetzten Mitglieder der Sturmabteilung (SA) und der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation (NSBO) Büros, Banken und Redaktionshäuser der im Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) organisierten Freien Gewerkschaften. Führende Funktionäre wurden in „Schutzhaft“ genommen und die Gewerkschaftsvermögen beschlagnahmt. Viele Gewerkschafter organisierten sich bald darauf in Widerstandsgruppen oder bekämpften als Emigranten das nationalsozialistische Regime. Unter ihnen auch Alwin Brandes. Er war „Oppositioneller – Reformer – Widerstandskämpfer“, so auch der Untertitel der im Herbst 2019 im Metropol-Verlag erschienenen Biographie. Alwin Brandes gehörte zu den Initiatoren eines reichsweiten Widerstandsnetzwerkes, in dem sich zahlreiche Metallgewerkschafter gegen das NS-Regime engagierten. An den Umsturzvorbereitungen des 20. Juli 1944 war der Gewerkschafter als Teil eines breiteren illegalen Netzwerks beteiligt.

– Prof. Dr. Günter Morsch, langjähriger Leiter des Museums und der Gedenkstätte Sachsenhausen, wird in die Ausstellung einführen.

– Dr. Stefan Heinz, einer der Autoren der neuen Brandes-Biographie, wird im Rahmen der Ausstellungseröffnung das Buch über Alwin Brandes vorstellen.

Bei Teilnahme bitte Anmeldung an:
manuela.raddatz@igmetall.de

– Die Ausstellung wird bis 28. Februar 2020 im IG Metall-Haus (Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin) gezeigt. Eintritt frei.

– Öffnungszeiten ab 22. Januar 2020: Mo. bis Do. 9 bis 18 Uhr, Fr. 9 bis 14.30 Uhr

Flyer als pdf-Datei: IGM_Ausstellung_191212