Koordinierungsstelle Marzahn-Hellersdorf

Newsletter für Demokratieentwicklung in Marzahn-Hellersdorf – Oktober-November 2023

Bild von Lia Kynaß für den Demokratiebericht Marzahn-Hellersdorf 2022 – Copyright.

Liebe Leser*innen, liebe Freund*innen und Mitstreiter*innen der Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung,

in den vergangenen Wochen fanden jede Menge tolle und spannende Veranstaltungen in unserem Bezirk Marzahn-Hellersdorf statt. Trotz der aktuell sehr beunruhigenden politischen Polarisierung in unserer Gesellschaft – die AfD ist in den meisten ostdeutschen Bundesländern aktuell stärkste Kraft in den Umfragen – zum Teil mit Werten von über 30 Prozent, sind wir weiterhin guter Dinge, dass es einer starken und vielseitigen Zivilgesellschaft, den demokratischen Parteien und den Akteur*innen des Gemeinwesens gelingen kann mittelfristig die extreme Rechte wieder zurückzudrängen. Ein Zusammenhalt der progressiven gesellschaftlichen Kräfte zur Verteidigung unserer Demokratie erscheint aktuell wichtiger den je!

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Jahresbericht 2022 der Berliner Register ist erschienen!

Das ist die fünfte Ausgabe des Jahresberichts der Berliner Registerstellen. In diesem Heft geht es um das Jahr 2022. Die Berliner Register erfassten 4156 extrem rechte und diskriminierende Vorfälle, die zweithöchste Zahl seit Beginn der Erfassung. Abgenommen haben Vorfälle, die im Zuge der Corona-Pandemie angestiegen waren. Die beiden Ausnahmen, in denen Anstiege verzeichnet wurden, waren die Veranstaltungen und LGBTIQ*-feindliche Vorfälle. Gesellschaftliche Debatten wie der Ukraine-Krieg, der Klimawandel und das Selbstbestimmungsgesetz zeigten sich teils in den Vorfällen. Wie?

Das steht im Heft, viel Freude bei der Lektüre!

Der Jahresbericht kann bei der Koordinierung der Berliner Register bestellt werden.

Quelle: Koordinierung der Berliner Register

Nachgefragt! #21„Wie kriegen wir Ableismus aus den Köpfen raus?”

Soeben ist das neueste Interview in unserer Nachgefragtreihe der Berliner Fach- und Netzwerkstellen erschienen:

„Wie kriegen wir Ableismus aus den Köpfen raus?”
Fragen zu Behinderung, Nicht-Behinderung und Inklusion an Rebecca Maskos

In dem Nachgefragt-Interview sprechen wir über Ableismus, über Behinderung und Nicht-Behinderung, was sich dringend ändern müsste, über Intersektionalität und wie ein gutes Verbündetsein mit Menschen, die Ableismus erfahren, aussehen könnte.
Rebecca Maskos ist als wissenschaftliche und journalistische Fachautorin und Weiterbildnerin zur Sensibilisierung für Ableismus und Inklusion aktiv.

Hier geht es zum Interview: https://bit.ly/3qPZJGB

Demokratiekonferenz Hellersdorf: Filmpräsentation „Kalle Kosmonaut” und Gespräch

Am Donnerstag, dem 14. September 2023, von 17:00 bis 20:00 Uhr, lädt die Demokratiekonferenz Hellersdorf 2023 zur Filmpräsentation „Kalle Kosmonaut“ und Gespräch mit den Filmemacherinnen und -machern und weiteren Gästen in der JFE Eastend-Berlin, Tangermünder Straße 127, 12627 Berlin.

Die Partnerschaft für Demokratie Hellersdorf lädt alle Interessierten herzlich zur Filmpräsentation von „Kalle Kosmonaut“ im Rahmen der Demokratiekonferenz am 14. September 2023 ein.
“Spätestens seit Didier Eribons Bestseller „Rückkehr nach Reims“ hat der Diskurs über soziale Ungleichheit, Herkunft und Klasse (wieder) Fahrt aufgenommen. Klassismus steht für Vorurteile und Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft und ist in diesem Zusammenhang ein viel debattierter Begriff. Wie in „Rückkehr nach Reims“ kehrt der Protagonist Kalle bei der Demokratiekonferenz nach Hellersdorf zurück. An seinem Beispiel schärfen wir den Blick für das Verhältnis von Lebensbedingungen und individueller Biografie.” (mehr …)

Cotti.Für.Alle 2.0

Bald ist es soweit: Die Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung MaHe, das Jugendforum MaHe und die Registerstelle MaHe laden euch zum „COTTI.FÜR.ALLE 2.0“ ein. Wir wollen mit euch zusammen kommen, Graffiti sprühen und zu guter Musik abgehen.

Mit unserer Veranstaltung wollen wir klar machen: Der Cotti ist für alle da! Wir wollen keine rechte Propaganda in unserm Hellersdorfer Kiez! Wir haben es satt, dass die Neonazigewalt in Hellersdorf immer mehr zunimmt.

Wir wollen uns vernetzen. Wir wollen den Raum bunt gestalten. Wir wollen ein Platz für alle sein, die sich für einen solidarischen Kiez einsetzen!

Wir freuen uns, dass MC Josh, KARA.BINA, Saphira, Tis L und Nachklang (Viktor Laslo, Mosaik und Highnicken) am Start sind.

Und wir freuen uns, wenn ihr alle vorbei kommt. Am 8.9.2023 gibtt es am U-Bahnhof Cottbusser Platz (Carola-Neher-Straße/Maxie-Wander-Straße) ab 16.00 Uhr Reden, Siebdruck, Kinderprogramm, Musik, Graffiti und Küche für alle. Lasst uns gemeinsam feiern.

Reclaim Cotti! (mehr …)

Schöner leben ohne Nazis am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf

Am 2. September 2023 findet von 14 – 19 Uhr, nunmehr zum fünfzehnten Mal, das Demokratiefest „Schöner leben ohne Nazis“ auf dem Alice-Salomon-Platz statt.

„Schöner leben ohne Nazis“ wird von verschiedenen Parteien und Vereinen, die sich im Bündnis für Demokratie versammelt haben, durchgeführt. Seit seiner ersten Ausgabe hat sich das Netzwerk stetig erweitert. Insgesamt werden sich in diesem Jahr über 40 Institutionen, meist aus dem Bezirk auf der Bühne oder an Ständen daran beteiligen.

Bei „Schöner leben ohne Nazis am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf“ präsentieren sich verschiedene im Bezirk ansässige demokratische Akteure (z.B. Vereine, Initiativen, Parteien, Ämter, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften), die sich aktiv dem Ziel verschrieben haben, gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen Ausgrenzung, Rechtsextremismus und jedwede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu setzen.

Auf dem Fest werden sich die Akteure mit Infoständen und Aktionen für Menschen jeden Alters vorstellen. Mit dabei sind Spielangebote und Basteleien für die Kleinen, Quizze und Sport für Jugendliche, Informationen und Ausstellungen für die Älteren.

Das Bühnenprogramm ist vielfältig und hält Beiträge für alle Altersgruppen parat.

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Soziale Arbeit: herausgefordert! – Zum Umgang mit antidemokratischen und menschenfeindlichen Positionen sowie prekären Arbeitsbedingungen.

Am 19.9.2023 veranstalten wir zusammen mit vielen anderen Projekten einen weiteren “Grenzenlos gestärkt in den Alltag”-Fachtag in der VHS Treptow. Dieses Mal geht es um das Thema “Soziale Arbeit: herausgefordert! – Zum Umgang mit antidemokratischen und menschenfeindlichen Positionen sowie prekären Arbeitsbedingungen. Analyse, Austausch und Handlungsmöglichkeiten.”

19.09.2023 (GEÄNDERT 09:30 – 16:00 Uhr), Berlin

Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession ist oftmals im Arbeitsalltag mit menschenfeindlichen und demokratiefeindlichen Positionen konfrontiert. Häufig werden solche Äußerungen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit und eines falsch verstandenen Neutralitätsgebots versucht zu legitimieren. Unsere Aufgabe ist es, diese Instrumentalisierungen zu erkennen, ihnen zu begegnen und eine Gegenrede zu praktizieren. Rassistischen, antisemitischen und anderen menschenfeindlichen Handlungen muss zudem präventiv begegnet werden.

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Newsletter für Demokratieentwicklung in Marzahn-Hellersdorf – August/September 2023

Copyright: Lia Kynaß – Demokratiebericht Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung 2022

Liebe Leser*innen, liebe Freund*innen und Mitstreiter*innen der Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung,

trotz des alljährlich wiederkehrenden medialen Sommerlochs fanden und finden in unserem Bezirk auch in den Sommermonaten viele spannende Veranstaltungen statt:


Rund um den 10. Jahrestag der Eröffnung der Gemeinschaftsunterkunft in der Maxie-Wander-Straße trafen sich am  9. Juli 2023 Bewohner*innen und Aktive aus dem Kiez, um an die damalige Eröffnung zu erinnern. Nachzulesen hier. Von Seitens des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf wurden zudem in Form einer Pressemitteilung auch die damaligen rassistischen Ausschreitungen am sogenannten „braunen Dienstag“ ins zivilgesellschaftliche Gedächtnis zurückgerufen.

Zudem fand am Tag zuvor, am 08.07.2023 eine Versammlung unter dem Motto „Nach den Rechten schauen. Antifaschismus in Marzahn-Hellersdorf stärken“ in Hellersdorf statt. Engagierte Antifaschist*innen aus dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf organisierten die Demonstration, um auf die steigende Anzahl an Neonaziaktivitäten in den Regionen Hellersdorf-Süd, -Ost und -Nord aufmerksam zu machen. Vor allem die Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“ hat ihre Aktivitäten im Bezirk seit dem letzten Jahr massiv verstärkt. Zum Bericht geht es hier oder im Themenschwerpunkt des Newsletters.

Weiterlesen im Newsletter hier.

Wir sind Klasse – Antiklassistische Sommerversammlung am 12.8. auf dem Theaterplatz

Eine Veranstaltung des Antiklassismus-Referats der Alice Salomon Hochschule in Kooperation mit der Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung Marzahn-Hellersdorf und vielen Einzelpersonen und Akteur*innen:
 
“Klassismus ist eine verdrängte Diskriminierungsform. Nach wie vor ist unsere Gesellschaft vor allem durch die ungleichen Klassenverhältnisse strukturiert: Die einen schwelgen im Luxus, machen Profite aus den Krisen und schotten sich ab, während die anderen malochern und sich durchschlagen, existentielle Ängste haben und klein gemacht werden. Klassistische Verhältnisse sowie ihre Normen und Mythen von einer Leistungs- und Aufstiegsgesellschaft verstärken und erwirken Klassenschranken, vor allem Stigma über armusbetroffene Menschen. Klassismus hält die soziale Ungerechtigkeit aufrecht.
Wir wollen dem mit einer antiklassistischen Versammlung entgegen wirken, Klassismus öffentlichen sichtbar machen, in den Dialog treten und uns selbst feiern und ermächtigen.”
 
Wir laden euch herzlich am 12.8.23 auf dem Theaterplatz in Hellersdorf dazu ein, sich zum Thema Klassismus, Klassengesellschaft und Soziale Gerechtigkeit auszutauschen. Es wird Reden von Initiativen und Privatpersonen geben, die zum Thema arbeiten und Stände, um sich zu informieren und ins Gespräch zu kommen, sowie musikalisch-künstlerische Beiträge zum Thema. Außerdem wird es ein Kinderprogramm mit Schminken und Hüpfburg geben.
 
Mit dabei: #Ichbinarmutsbetroffen, Internationales Frauenzentrum Rosa & das Frauenzentrum Marie mit der bezirklichen Koordination des Netzwerkes für Alleinerziehende, Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, Solinetzwerk, Betriebskampfgruppe, der Rote Baum, Berliner Registerstelle, der LaLoKa e.V., BENN Louis-Lewin-Straße, AJZ Kita Hellersdorf, DWe, Johannes vom Bündnis Zwangsräumngen verhindern und das Antiklassismusreferat der ASH u.a.
 
Musikprogramm:
  • Zecknäcks (Akkustikpunk)
  • The Nukes (Hardcore/Punk)
  • Der Singende Tresen (Sperrstundenmusik)
  • BOYKOTTone (Rap)

Ort: Theaterplatz (Hellersdorf – Nähe U5 Louis-Lewin-Straße)
Zeit: 12.8. von 15-22h

Der Eintritt ist frei!
Es wird kostenfreies Essen und Getränke geben.

Ideen und Fragen bitte an: koordinierungsstelle-mh@pad-berlin.de

Die Veranstaltung wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie Hellersdorf bzw. dem “Bundesprogramm Demokratie leben!”.

Plakat zum Druck und Verteilen:
230801_Wir_sind_Klasse_Poster_A2

Veranstaltungshinweis:

Die Veranstaltenden behalten sich vor, Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. solche verbreitet haben, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

 

 

Weltuntergang?! Extrem rechte Krisennarrative in Berlin

Ob Krieg, Klima oder soziale Spannungen – Krisen polarisieren die Gesellschaft und gehören zum Normalzustand. Rechtsextreme, Rechtspopulist*innen und Anhänger*innen von Verschwörungserzählungen greifen diese Krisen auf, um sie demokratiefeindlich, völkisch-national, rassistisch und antisemitisch aufzuladen. Ganz unterschiedliche Themen werden in Verbindung gebracht, wobei die Akteur*innen arbeitsteilig vorgehen und unterschiedliche Zielgruppen priorisieren. Diese Gemengelage hatte die MBR schon vor mehreren Jahren als „neue Unübersichtlichkeit“ bezeichnet. Diese Unübersichtlichkeit ist nicht auf einzelne Themen und bestimmte Akteur*innen reduzierbar, und problematisch ist auch das Operieren mit neuen Labeln wie „neuer Extremismus“ oder „Querfront“. Stattdessen sollte anhand der Inhalte, der Narrative und der Codes präzise benannt werden, auf welche Weise und wo die Ideologien der Ungleichwertigkeit auftreten und warum sie gesellschaftliche Resonanz erhalten.

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